Stress!

Was genau ist Stress eigentlich?

Ist es “der Stress” mit dem Chef, dem Partner, den Kindern, der Schwiegermutter? Sind es die abendlichen Nachrichten mit bedrohlichen Neuigkeiten aus aller Welt? Ist es die permanente Hetze, die einen kaum Atem schöpfen lässt? Sind es die Sorgen um einen lieben Menschen, der schwer erkrankt ist? Eine ganze Menge ließe sich noch aufzählen, was wir gemeinhin als stressig empfinden.

Tatsächlich ist es jedoch so, dass Stress sehr individuell ist. Was dem einen ein Schulterzucken abverlangt, kann für den nächsten schon Stress pur bedeuten.

Wo ist also der gemeinsame Nenner – wie können wir Stress definieren?

Stress ist ein Zustand, der die Balance, die Ausgeglichenheit, den Gleichgewichtszustand – die Homöostase also – unserer individuellen Persönlichkeit in allen seinen Facetten bedroht.

So kann Stress durchaus empfunden und wahrgenommen werden, aber auch das Gegenteil ist leider sehr häufig der Fall. Warum leider? Ist es nicht erstrebenswert, gewissen Stress, wenn er denn schon da ist, wenigstens nicht spüren zu müssen?

Und wie überhaupt spüren wir Stress? Ist es die spürbare Angst vor dem, was auf uns zukommt? Nervosität, Anspannung, Ärger, Gedankenkreisen und vieles mehr?

Wer kennt nicht bestimmte Emotionen und ihre Auswirkungen, die als “stressig” empfunden werden und nicht selten wünscht man sich, von den Auswirkungen verschont zu bleiben….Wenn man sich schon gezofft hat, würde man doch gern gut schlafen und sich nicht noch lange Gedanken um das Vorgefallene machen!

Zurück zur Frage – wäre es nicht klasse, Stress nicht spüren zu müssen? Gegenfrage: Wie toll wäre es, wenn Du keine Schmerzen mehr hättest, ohne dass die Ursache beseitigt ist?

Zumindest theoretisch ist uns allen klar, dass Schmerz eine ganz wichtige Funktion in unserem Leben hat und das Ignorieren oder Unterdrücken desselben ohne Beseitigung der Ursache fatale und weitreichende Folgen haben kann.

Wenn nun Stress die Bedrohung unserer Homöostase ist – wäre es dann gut, diese zu übersehen, zu ignorieren? Wohl kaum! Müssen wir uns nicht einer Gefahr erst einmal bewusst sein, um diese überhaupt meiden zu können?

Welche Gefahren können das sein?

Ich teile sie gern auf in die materiellen und immateriellen Faktoren, auch wenn diese Unterscheidung hinkt und die Beeinflussung untereinander immens und permanent ist:

So stressen unseren Körper und damit auch unsere Seele (Psyche), um nur einige zu nennen, z. B. Elektrosmog, Nährstoffmangel, Gifte jeder Art, Bewegungsmangel, Mangel an frischer Luft etc. etc. etc.
Dies kann zum Teil sehr gefährliche Formen bis hin zu schwer behandelbaren Krankheiten annehmen, da wir einen Teil dieser Stressoren oft gar nicht wahrnehmen.

Andererseits stressen uns Beziehungen, schlimme und weniger schlimme Ereignisse, oft auch nur Worte und Bemerkungen: Es gibt Dinge, die “nerven” einfach nur und andere, die gehen so richtig “unter die Haut”.

Sofern wir dies spüren, ist dies ein ganz wichtiger Fingerzeig in Richtung Vermeidung dieser Belastung, da wir, wenn wir dem ausgesetzt bleiben, früher oder später daran erkranken oder zerbrechen können, da unser System Mensch zwar in der Lage ist, sehr vieles zu kompensieren, aber lange anhaltender Stress führt letztendlich zur Überforderung.

Besonders gefährlich ist es, wenn wir durch frühkindliche Erfahrungen, Erziehung und Prägung in ein bestimmtes Rollenverhalten gepresst wurden, dessen wir uns als Erwachsene oft gar nicht bewusst sind und das dennoch großen und häufig permanenten Stress verursacht.

Der Arzt Gabor Mate bringt in seinem Buch “When the Body says No” sehr anschauliche Fallbeispiele, die diese Zusammenhänge anschaulich verdeutlichen: Da sind die Männer und Frauen, die schon als Kinder ihre Eltern beschützen mussten (statt umgekehrt); die immer lieb und angepasst waren, da sie nur so die für Kinder so lebensnotwendige Aufmerksamkeit erhielten; Menschen, vielfach Frauen, die immensen Druck und Ärger immer wieder schlucken, nicht NEIN sagen können und so viele Beispiele mehr.

In diesem Zusammenhang hast Du vielleicht auch schon von “Krebspersönlichkeiten” gehört und tatsächlich hat man in Studien herausgefunden, dass es typische Verhaltens- und Empfindungsmuster gibt, die die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, stark erhöhen können.

Auch wenn hier die Neue Medizin nach Dr. Hamer dagegenhalten mag, dass immer ein Konflikt, der gewissermaßen “unter die Haut geht”, eine Krankheit triggert (und aus eigener Erfahrung habe ich dies vielfach bestätigt gefunden), bleibt unbestritten, dass unsere Prägung und sogar epigenetische Faktoren oft genug der Grund dafür sind, weshalb bestimmte Situationen und Vorkommnisse uns so stark aus dem Lot bringen können.

Einer der wichtigsten Tipps, den ich deshalb immer wieder gebe, ist dieser: Wenn Du gesund bleiben und werden willst, ist es unabdingbar, Stress zu vermindern und zu vermeiden.

Das sagt sich leicht, dennoch mag die Umsetzung nicht einfach sein – sie kann “nur” ein Umdenken bis hin zu radikal lebensverändernden Maßnahmen erfordern.

Leider sind viele Menschen nicht bereit, etwas zu ändern, so lange es ihnen einigermaßen gut geht – und wenn sie erst krank sind, fehlt ihnen erst recht die Energie, wichtige Schritte einzuleiten.

Deshalb, besinne Dich Deiner Eigenverantwortung, denn nur Du bist für Dich und Dein Wohlergehen verantwortlich – kein Arzt, Heilpraktiker, Psycho- oder anderer Therapeut – auch wenn diese Dir selbstverständlich Hilfestellung geben können für Deinen Weg.

Im nächsten Beitrag werde ich näher darauf eingehen, warum Stress überfordert und krank macht.